Familienfreundliches Drehen Pro Quote Film

Pro Quote Film und Familienfreundliches Drehen

Über dieses Projekt

Die Filmbranche zählt zu einer der familienunfreundlichsten Arbeitswelten schlechthin. Sie ist von mangelnden Arbeitszeitregelungen und Präsenzkultur geprägt. Mit unständiger Beschäftigung, wechselnden Einsatzorten, Sechzig Stunden-Wochen, dann wieder Phasen der Arbeitslosigkeit und Geldmangel.

Pro Quote Film widmete sich mit einer, vom damaligen Vorstandsmitglied Esther Gronenborn initiierten, Diskussionsrunde auf dem Münchner Filmfest 2022 dem Thema Familienfreundliches Drehen. In einem ersten Brainstorming wurde klar, das vor allem Frauen von prekären Umständen betroffen sind. Die Angst vor Arbeitslosigkeit nach einer Kinderpause oder Pflegephase ist groß. Lücken im Lebenslauf werden zum Manko. Mütter gelten als Risiko – Väter als “Ernährer”.

Im Rahmen der 73. Berlinale veranstalteten wir einen Kongresstag zu diesem komplexen Thema, mit diversen Workshops, Panels und einer Keynote. Wünsche, Bedingungen und Ideen wurden quer durch alle Gewerke gesammelt, Stereotype in Bezug auf Care Arbeit und Genderfragen reflektiert. Welche Veränderungen in Struktur und Einstellung sind nötig, damit sich die Arbeitsbedingungen von Filmschaffenden verbessern? Pro Quote Film hat die Schauspielerin und Expertin Belinde Ruth Stieve, die auf dem Kongress u.a. einen Workshop leitete, beauftragt diesen Fragen nachzugehen und ein Konzept mit positiven Impulsen zu erarbeiten, das konkrete Lösungen und Umstrukturierungsprozesse fördert.

Inzwischen mangelt es der Branche an Nachwuchs und Fachkräften. Der Wunsch nach Veränderungen ist riesig. 2025 wird das Filmförderungsgesetz novelliert. Forderungen nach familienfreundlichen Arbeitsbedingungen gehören ebenda auf die Agenda. Die Filmbranche muss sich reformieren.

Laura Schuhrk, Berlin im Februar 2024

Laura Schuhrk, Pro Quote Film (Vorstandsvorsitzende 2023/24). Foto Sibylle Anneck.

Launch ffd PQF Webseite, Berlin 19.2.24

Die Webseite ffd PQF Familienfreundliches Drehen – Ratgeber und Informationsportal zur Vereinbarkeit von Filmberuf und Familie wird am 19. Februar beim Empowered for Equality Kongresstag von Pro Quote Film in Berlin freigeschaltet.

Die Inhalte von ffd PQF

entstanden über einen längeren Zeitraum:

In dem Workshop „Was braucht die Branche zur familienfreundlichen Produktionsweise?“ (Leitung Belinde Ruth Stieve) bei der Pro Quote Film-Veranstaltung “ Familiengerechtes Drehen – der konkrete Kongress!“ im Februar 2023 trugen Teilnehmer:innen aus verschiedenen Bereichen der Filmarbeit erste Wünsche und Forderungen zusammen. Anschließend ergänzte und entwickelte Stieve sie zunächst in einer Arbeitsgruppe u.a. mit den unermüdlichen Mitgliedern Nina Kronjäger und Marie Zschommler, später selbstständig weiter. So wurde im Februar 2024 aus dem ursprünglich in Papierform beauftragten Maßnahmenkatalog diese Webseite.

Wertvolle Anregungen lieferten die Webseite von Raising Films UK und die Vereinbarkeitsstudie von Film Fatal Interessensgemeinschaft österreichischer Produzentinnen und Producerinnen. Außerdem der Austausch mit Filmschaffenden aus verschiedenen Gewerken und Verbänden sowie von ver.di FilmUnion, und der Input von Expert:innen außerhalb der Filmbranche. Herzlichen Dank!

Der Pro Quote Film-Kongress Berlin 21.2.23

Pro Quote Film: Familiengerechtes Drehen – der konkrete Kongress! Programm

Belinde Ruth Stieve: „Familienfreundlichkeit und die Filmbranche“ Keynote 21.2.23. In Auszügen am 31.7.23 veröffentlicht im Blog SchspIN – Gedanken einer Schauspielerin.

Fabian Riedner: „Viele Gewerke sehen monatelang ihre Familien nicht“. Interview mit Eva Maria Sommersberg (Vorstand Pro Quote Film) und Mara Luka (Projektleitung o.g. Kongress). Quotenmeter 22.3.23

Das Pro Quote Film-Panel beim Filmfest München 2022

Familienfreundliches Drehen – Wie geht das? Und wer bezahlt das überhaupt?

Am 28.06.2022 widmete sich Pro Quote Film anlässlich des Münchner Filmfestes dem wichtigen Thema Familienfreundliches Drehen. Auf einem Panel trafen sich Narges Kahlor, Anne Schöppe, Saralisa Volm und Michael Lehmann. Es wurden mögliche Maßnahmen ermittelt, die der Branche helfen könnten, die Arbeitssituation von Filmschaffenden familienfreundlicher zu gestalten.

Ankündigung auf der Webseite des Filmfests München.